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„Zu tun, was Du liebst, ist auch Arbeit!“ - Traumberuf Reitlehrer

Ist es nicht der Wunsch eines jeden, seine Berufung zum Beruf zu machen?

Diejenigen, welche vom Pferdevirus gepackt sind, beneiden mich oft, um meinen Job als Reitlehrerin. „Du hast es so gut, Du hast Deine Leidenschaft zum Beruf gemacht.“ Und jene, welche keinen Bezug zu Pferden haben, höre ich oft fragen: „Ist das überhaupt ein richtiger Beruf?“

Der Beruf als Reitlehrer ist kein geschützter Beruf, was bedeutet, dass sich jeder als solcher bezeichnen kann, ohne eine entsprechende Ausbildung oder Qualifikation zu besitzen. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung regelt die Vorschriften bei der Aus- und Weiterbildung zum Trainer. Dabei können drei „Lizenzstufen“ durchlaufen werden (Trainer C,B,A), welche jedoch weiterer Vorstufenqualifizierungen bedürfen. Um die Gültigkeit der Lizenz zu behalten, sind in gewissen Zeitabständen Nachweise an Weiterbildungen zu erbringen. Berufsreiter hingegen absolvieren eine 3 jährige Ausbildung zum Pferdewirt.

Die Ausbildung zum Trainer ist nicht immer ein Prädikat für qualitativen Unterricht oder formt einen besonders guten Reitlehrer, ist aber dennoch ein Indiz, dass dieser über spezifisches Fachwissen verfügt.

Ich persönlich habe erfolgreich mein Diplom der Sportwissenschaft (FSU Jena) sowie ein Diplom im Management Pferdesport (IST) abgeschlossen, bin im Besitz der Fitnesstrainer A-Lizenz und Trainer B Westernreiten. Diese Qualifikationen und meine stetigen Weiterbildungen machen es mir möglich, meinen Unterricht stets individuell anzupassen. Durch meine langjährige Erfahrung bin ich in der Lage, mich auf die Wünsche meiner Kunden einzulassen. Dies beinhaltet immer eine gewisse Planung und Vorbereitung des jeweiligen Trainings, aber auch die Kompetenz, sich an unvorhergesehene Bedingungen anzupassen. Neben meinem
erlernten Wissen haben mich diese Qualifikationen jedoch auch Zeit und Geld gekostet.

Und so gelange ich unweigerlich zu dem Thema der Preisgestaltung einer Reitstunde. Oft bekomme ich zu hören, wie kostenintensiv eine einzelne Reitstunde ist und nur die wenigsten wissen, was am Ende wirklich von dem Geld für eine einzelne Unterrichtseinheit beim Reitlehrer selber hängen bleibt. Dabei richtet sich der Preis meist nach der Qualifikation des Reitlehrers, Qualität des Unterrichts, Angebot und Nachfrage sowie dem Preissegment der Konkurrenz. Der Reitlehrer muss zudem seine fixen Unkosten im Blick haben, welche zu Teilen auf den Kunden umgelegt werden. Neben Umsatzsteuer gehen Kosten für Krankenkasse, Rente, Versicherungen (beruflicher Art), Auto, Weiterbildungen etc. ab.

Zudem beinhaltet die Erbringung einer Dienstleistung immer ein gewisses Risiko. Es steht nur begrenzt Zeit zur Verfügung, um die Dienstleistung anzubieten, man kann diese nicht lagern oder gleichzeitig erbringen und sie unterliegt gewissen Schwankungen (schlechtem Wetter, vorhandenen Trainingsbedingungen, Erkrankungen,…).
Auch Absagen, leider oft sehr kurzfristig, gehören zum Alltag, welche teilweise finanzielle Einbußen bedeuten können.

Neben der Tatsache, dass ich meinen Job wirklich liebe, gibt es auch in dem Beruf als Reitlehrer weitere Herausforderungen.

Eine davon ist die Arbeitszeit. Meine Kunden gehen in ihrer Freizeit reiten, sind ebenso berufstätig und haben dadurch oft nur zum Feierabend Zeit. Den Großteil der Reitstunden habe ich also in dem Zeitraum zwischen 15:00 und 21:00 Uhr, hinzu kommen die entsprechenden Anfahrtswege. Auch am Wochenende und an den Feiertagen bin ich beruflich unterwegs. Durch die permanent anti-zyklischen Arbeitszeiten gehen dann etwaige Termine im Privatleben schwer umzusetzen. Dabei ist es wirklich wichtig, sich hin und wieder Freiräume zu schaffen, um sich Zeit zum Innehalten und Entspannen zu nehmen.

Ein weiterer Faktor, welcher nicht zu unterschätzen ist, sind die Anfahrtswege. Mittlerweile habe ich mir einen sehr breiten Kundenkreis in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt aufgebaut. Da kommen schnell 1.000km in der Woche und einige Stunden im Auto zusammen.

Einige beneiden mich darum, dass ich so viel an der frischen Luft und in Bewegung bin. Und ganz ehrlich, ich könnte es mir auch nicht anders vorstellen . Aber dies bedeutet auch im Winter bei Kälte oder im Sommer bei Freibadwetter mehrere Stunden draußen zu sein. Natürlich hilft die entsprechende Kleiderauswahl, dies erträglich zu gestalten.

Neben den Reitstunden gehört zu meinen alltäglichen Arbeiten auch eine große Menge an Organisation. Unter anderem die Planung der Termine, das Erstellen meiner Einnahmen-Überschuss-Rechnung, Führung eines Fahrtenbuches und das Schreiben von Rechnungen.

Ich liebe meine Trainertätigkeit sehr und würde mich immer wieder für diesen Weg entscheiden. Aber nur, weil ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe, bedeutet dies nicht, dass es für mich nicht auch eine Menge an Arbeit und Kraft bedeutet. Danke an alle meine lieben Kunden, von denen viele mittlerweile wichtige Freunde in meinem Leben geworden sind – Danke für Eure Unterstützung und Euer Vertrauen!

Reitstunden im April 2024

  • 02.04.
    Reitstunden in Kapellendorf und Rutha
  • 03.04.
    Reitstunden in Thangelstedt und Treppendorf
  • 05.04.
    Reitstunden in Ramsla, Ottmannshausen und Weimar
  • 06.04.
    Reitstunden in Mönchenholzhausen, Obernissa, Holzhausen, Mühlberg und Frauenwald

 

  • 08. bis 21. April
    In diesem Zeitraum befinde ich mich im Urlaub. Anfragen und Emails werde ich erst nach diesem Zeitraum wieder bearbeiten.

 

  • 22.04.
    Reitstunden in Rutha
  • 23.04.
    Reitstunden in Rutha und Kleinlohma
  • 24.04.
    Reitstunden in Ramsla, Engerda und Treppendorf
  • 26.04.
    Reitstunden in Rutha und Kleinlohma
  • 27.04.
    Reitstunden in Stedten, Ettischleben, Mühlberg und Frauenwald
  • 29.04.
    Reitstunden in Krippendorf und Rutha
  • 30.04.
    Reitstunden in Kretzschau und Großkayna

 

  • weitere Termine folgen

Termine 2020

10. und 11. Oktober 2020  Reitkurs in Linderbach, Erfurt  

Vergangenes Wochenende haben mich sechs interessierte und aufgeschlossene Mensch- Pferd/Muli-Paare zum Lehrgang nach Linderbach, Erfurt eingeladen.

Da wir uns bereits von vorangegangenen Trainingseinheiten kennen, welche allerdings eher unregelmäßig stattfanden, war es eine super schöne Gelegenheit, uns bei diesem Kurswochende intensiv mit bestimmten Trainingswünschen zu befassen. Ebenso bietet ein Kurs auch immer die Chance, von den anderen Teilnehmern zu lernen, sie zu beobachten, sich auszutauschen und das eigene Auge zu schulen.

Für mich ist die Atmosphäre bei einem Kurs immens wichtig, da nur in einem entspannten Umfeld auch gute Lernerfolge stattfinden können. Die ausschließlich weiblichen Teilnehmer kennen sich bereits über viele Jahre, was gleich zu Beginn eine gewisse Vertrautheit schaffte. In der ersten von vier Einheiten lasse ich meine Kunden sich und ihr Pferd einschätzen – Wie ist der aktuelle Stand? Woran wird momentan gearbeitet? -, bespreche mit ihnen ihre Wünsche, an denen sie gerne in den folgenden Einheiten arbeiten möchten, und auch Thematiken, in denen es eventuell Schwierigkeiten gibt. So kann ich mir einen ersten Eindruck verschaffen und den Zugang zu jedem einzelnen Mensch-Pferd/Muli-Paar finden.Schnell kristallisiert sich dann ein Thema, welches das Wochenende über vermehrt im Fokus steht.
In den darauffolgenden drei Einheiten wird zusammen an den unterschiedlichen Thematiken und Wünschen gearbeitet. So individuell auch die Paare und deren Ziele sind, oft steht über Allem die Gesunderhaltung und Förderung des Pferdes/Mulis als Reittier.Dabei spielt es keine Rolle, ob vom Pferd oder vom Boden aus an den einzelnen Lektionen gearbeitet wird. In diesem Kurs haben wir uns unter anderem mit der Verbesserung der Seitengänge in allen Gangarten beschäftigt, mit sanften Wendungen und Tempiwechseln innerhalb sowie zwischen den Gangarten, mit dem Rückwärtsrichten, den Ansätzen der Piaffe, der Jungpferdearbeit und dem Anreiten eines Mulis.

Es ist immer wieder so schön zu sehen, wie sich die einzelnen Paare über das Wochenende entwickeln. Dabei steht für mich persönlich besonders die Freude des Pferdes im Vordergrund. Alle Pferde/Mulis waren in der letzten Einheit ebenso frisch und motiviert dabei, wie zu Beginn des Kurses. Dies ist für mich das entscheidende Feedback, um zu wissen, ob mein Training dem Ausbildungsniveau des Pferdes/Mulis entsprechend richtig angepasst war.

Ein Reitkurs dient nicht dazu, in kürzester Zeit so viel wie möglich an einem Wochenende umzusetzen, sondern der Kurs soll als Input dienen, um zuhause weiter an bestimmten Trainingszielen zu arbeiten. Dabei ist es wichtig, seinen Kunden Ideen und Anregungen mit auf den Weg zu geben.

Als Trainer verstehe ich mich als Vermittler zwischen Mensch und Pferd/Muli. Meine Aufgabe ist es, die Kommunikation und das Miteinander zu fördern und den Menschen auf die Sprache seines Pferdes zu sensibilisieren.

Ich danke allen Teilnehmern für einen wirklich gelungenen und wunderbaren Kurs! Das Wochenende hat mir viel Spaß bereitet und ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit Euch und Euren Fellnasen.

Ps.: Habt Ihr auch Interesse an eine Reitkurs bei Euch auf der Anlage? Dann schreibt mir gerne und sichert Euch einen Termin für das kommende Jahr 2021!